Pressemitteilung
Erding, 20.06.09
Gemeinsam für mehr Sicherheit
Mehr verkehrsberuhigte Bereiche, Radfahrer auf die Fahrbahn und die Einführung des Schweizer Erfolgsmodells “Begegnungszone” fordert der VCD
“‘Gemeinsam für mehr Sicherheit’ — damit lässt sich sinnvolle Verkehrssicherheitsarbeit machen”, begrüßt Alfred Schreiber, Vorsitzender des Verkehrsclub Deutschland Kreisverband Erding/Freising/Dachau, das diesjährige Motto des Verkehrssicherheitstags. “Aber es gehört auch umgesetzt”, wendet er ein. Gefragt sind dabei alle politischen Ebenen.
Die Kommunen sollten nach Ansicht des VCD deutlich häufiger den Verkehr in Städten und Dörfern beruhigen. “Neben Tempo 30, das seit vielen Jahren flächendeckend möglich ist, sind verkehrsberuhigte Bereiche – sogenannte Spielstraßen – eine sinnvolle Ergänzung in Wohngebieten”, erklärt der Verkehrsexperte. Dort sind alle Verkehrsteilnehmer auf einer gemeinsamen Fläche unterwegs. Fahrzeugführer tragen durch Schrittgeschwindigkeit dazu bei, dass Unfälle ausbleiben. Kinder können sich ungefährdet draußen bewegen. Die Wohnqualität steigt erheblich.
Als Ergänzung des verkehrsberuhigten Bereichs sollte die Begegnungszone in die deutsche Straßenverkehrs-Ordnung aufgenommen werden. “Eine Begegnungszone ist ganz ähnlich einem verkehrsberuhigten Bereich, ebenfalls ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer, nur dass dort die Geschwindigkeit ausdrücklich beschränkt ist – auf 5, 10 oder 20 km/h”, erklärt Doris Kraeker, die Vorsitzende des VCD Erding/Freising/Dachau. Begegnungszonen wären in den Augen des VCD eine sinnvolle Ergänzung des Spektrums der Verkehrberuhigung, geeignet z.B. für ländliche Ortsdurchfahrten, Plätze und Straßen in Stadtzentren.
Die dritte wichtige Aufgabe für mehr Verkehrssicherheit ist, Radfahrer wieder auf die Fahrbahn zu bringen. “Dort werden Radfahrer gesehen, auf Radwegen werden sie übersehen”, beschreibt Kraeker das Problem. Untersuchungen u.a. der Bundesanstalt für Straßenwesen haben schon vor 20 Jahren gezeigt, dass Radfahrer in der Regel gemeinsam mit anderen Fahrzeugen auf der Fahrbahn sicher unterwegs sind, während die Unfallraten sich auf Radwegen vervielfachen.