Veränderung und Versiegelung der Landschaft durch überdimensionierte Planungen am Beispiel des Kreisels Wartenberger Tor
Photo: Samuel Hendler, BUND Naturschutz
Nordumfahrung Erding
Im Rahmen einer Tektur 2021 wurde weitgehend an den bisherigen Planungen festgehalten.
Der VCD hält dieses Vorhaben für nicht notwendig und sehr schädlich – und rief auf zu Einwendungen bei der Regierung von Oberbayern – diese waren möglich teils bis 28. Juni 2021.
VCD-Pressemitteilung vom 9. Juni 2021
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Bei der Regierung von Oberbayern gingen daraufhin zu dieser Tektur 2021 rund 800 Einwendungen ein.
Im Rahmen des ursprünglichen Planfeststellungsverfahrens gingen zahlreiche Einwendungen bis Fristende 8. Dezember 2014 bei der Regierung von Oberbayern bzw. den beteiligten Gemeinden ein; darunter 558 Einwendungen in der Stadt Erding (incl. Langengeisling) sowie 1071 in der Gemeinde Bockhorn. Weitere Einwendungen erfolgten in den Gemeinden Fraunberg und Eitting.
Der VCD lehnt die geplante Nordumfahrung Erding entschieden ab. Geplant ist eine neue Straße als Kreisstraße ED99, eine Verbindung von der B388 bei Unterstrogn (Gemeinde Bockhorn, nördlich der Stadt Erding) in Richtung Flughafen München. Die Straße ist in erster Linie für die Flughafenerschließung konzipiert – die Flughafengesellschaft bekam für die Planungskosten bereits 5 Mio. Euro als Zuschuss – soll aber angeblich auch eine Entlastung für die Stadt Erding bringen. Den Planungsunterlagen ist jedoch zu entnehmen, dass auf der stark belasteten Anton-Bruckner-Straße die Zahl der täglichen Autos gerade einmal von 20.000 auf 18.000 fallen soll – also überhaupt nicht spürbar sein wird! Dafür soll die bisher relativ naturnahe Landschaft (Lebensraum u. a. für Störche) nördlich der Stadt Erding brutal durchschnitten werden, wertvolle naturnahe und landwirtschaftliche Flächen sollen der Straße zum Opfer fallen!
Die Verkehrsprobleme werden mit dieser Straße keinesfalls gelöst, es gibt aber gravierende Nachteile. Die angesetzten Kosten von rund 60 Mio. Euro stellen dabei noch das geringste Problem dar. Mögliche Alternativrouten wurden überhaupt nicht ernsthaft geprüft, auch nicht bei der Tektur.
Neben Zerstörung von Landschaft und Natur wird diese neue Straße eine enorme Sogwirkung haben und neuen Verkehr anziehen. Es ist mit erheblichem “Schleichverkehr” durch die Gemeinde Bockhorn zu rechnen. Durch die zahlreichen Brückenbauwerke und Dämme wird der Verkehrslärm ungehindert kilometerweit in die Fläche strömen und weite Teile des Umlandes der Stadt Erding verlärmen, incl. des Naherholungsgebietes “Kronthaler Weiher” – die Stadt Erding zerstört sich damit ihr eigenes Naherholungsgebiet.
Dabei gehen die Planungen von völlig falschen Voraussetzungen aus. Grundlage für die Planungen zur Nordumfahrung Erding ist die geplante 3. Startbahn am Flughafen München, die als gegeben vorausgesetzt wird und für alle Daten die Basis bildet. Durch den Bürgerentscheid am 17. Februar 2012 in der Landeshauptstadt München und die Aussage von Ministerpräsident Söder im September 2020 wurde die 3. Start- und Landebahn am Münchner Flughafen de facto gestoppt.
Der VCD fordert die vollständige Aufgabe der Nordumfahrung Erding!