Ende der Westtangente an der Münchner Straße
Photo: Andreas Kagermeier
Westtangente Freising
Am 22. September 2013 fand in der Stadt Freising der Bürgerentscheid zur Westtangente statt. Die Fragestellung lautete:
“Sind Sie dafür, dass die Stadt Freising die Maßnahmen zur Realisierung der Westtangente mit Untertunnelung des Ortsteils Vötting einstellt?”
Das Ergebnis war
- Ja-Stimmen: 9389 = 43,5 %
- Nein-Stimmen: 12173 Stimmen = 56,5 %
Damit entschied sich die Mehrheit für eine Fortführung des Projektes.
Noch am Wahlabend sicherte jedoch OB Tobias Eschenbacher zu, alle einzelnen Kritikpunkte, die durch das Bürgerbegehren aufgeworfen worden sind, eingehend prüfen zu lassen. Dies betreffe insbesondere die befürchtete Bedrohung des Freisinger Trinkwasserschutzgebietes und die drohenden Kostensteigerungen. Die offizielle Planung geht momentan von 83 Mio. Euro aus; mit Ausführung nach dem derzeitigen Stand der Technik (beim bergmännischen Verfahren beim Tunnelbau unter Vötting) werden sich die Kosten wohl auf rund 130 Mio. Euro belaufen, möchte man nicht mit einer großflächigen Grundwasserabsenkung den Einsturz von Gebäuden in Mitterfeld riskieren.
Inzwischen sind weitere Unwägbarkeiten in der öffentlichen Diskussion durch die Presse aufgeworfen worden: Die Anschlüsse an die Westtangente müssten ebenfalls ausgebaut werden. Hierzu liegen aber weder konkrete Planungen vor, noch sind die dafür anstehenden Kosten bisher einkalkuliert worden. Den Anschlüssen beim Schlüter sowie über die Isar zum Flughafen und zur Autobahn, droht bei Fertigstellung der Westtangente ansonsten der Verkehrskollaps, bestätigte mittlerweile die Stadtverwaltung.
Die Verkehrssituation in Freising ist unerträglich. An den Infoständen zum Bürgerbegehren konnten wir den ungeheuren Leidensdruck der Menschen erfahren. Daher müssen bereits in nächster Zeit geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation ergriffen werden! Der VCD schlägt in einem ersten Schritt die Einführung eines 10-Minuten-Taktes auf den wichtigsten Stadtbuslinien vor. Auch sollten die beiden Isarstege (Savoyer Au – Seilerbrückl und Luitpoldanlage – Lerchenfeld) möglichst bald gebaut werden, um attraktive Querverbindungen zu schaffen und die trennende Wirkung der Isar abzumildern.