Pressemitteilung
Landshut, 20.09.15
VCD für stärkere Einbeziehung des Luftverkehrs in den Klimaschutz
Viele Kurzstreckenflüge sind auf die Schiene verlagerbar
Auf der CSU-Veranstaltung in Altfraunhofen am vergangenen Dienstag stellte die Flughafengesellschaft (FMG) ihre Forderungen nach einer 3. Start- und Landebahn vor. Im Publikum mit anwesend waren der stellvertretende Vorsitzende des VCD Kreisverband Landshut/Dingolfing-Landau Siegfried Polsfuß und Alfred Schreiber vom bundesweiten VCD-Arbeitskreis Flugverkehr.
Im Rahmen von möglichen Fragen im Anschluss an die Referate sprach sich Alfred Schreiber für eine stärkere Einbindung des Luftverkehrs in den Klimaschutz aus. Kerosin wird immer noch nicht besteuert und die Erhebung der Luftverkehrssteuer von knapp 1 Milliarde Euro jährlich sei nur ein kleiner Beitrag der Branche. Laut Umweltbundesamt erhalte die Luftverkehrsbranche jährlich immer noch mehr als 10 Milliarden Euro an staatlichen Subventionen allein in Deutschland. Angesichts der dramatischen Klimaauswirkungen könne dies nicht so bleiben, so Schreiber weiter.
Schreiber verwies auf das Anfang August veröffentlichte “Luftverkehrskonzept der Nichtregierungsorganisationen“, in dem Umweltorganisationen die stärkere Einbeziehung in den Klimaschutz fordern. Gleichzeitig verweisen die Umweltverbände darauf, dass in Deutschland praktisch jeder vierte Flug ohne Zeit- und Komfortverlust auf die deutlich umweltverträglichere Schiene verlagerbar wäre. So machen Flüge zwischen München und Frankfurt keinen Sinn aus Sicht der Umwelt, aber auch aus volkswirtschaftlicher Sicht wäre eine Verlagerung auf die Schiene sehr zu empfehlen.
Die Umweltverbände zeigen etliche gute Schienenverbindungen mit einer Fahrzeit von bis zu vier Stunden auf; Flüge die auf diesen Routen problemlos auf die Schiene verlagerbar wären. Unter vier Stunden auf der Schiene gibt es bereits jetzt zahlreiche Strecken – wie nach Frankfurt, Stuttgart, Wien oder Straßburg. Ab 2018 wird sogar die Strecke München-Berlin in vier Stunden per Bahn erreichbar sein, so der VCD.
Schreiber zog daraus auch den Schluss, eine 3. Start- und Landebahn am Flughafen München sei objektiv betrachtet überhaupt nicht nötig – bei einer möglichen Verlagerung von Kurstreckenflügen auf die Schiene noch weitaus weniger.
NGO-Luftverkehrskonzept, veröffentlicht am 04.08.2015, Einbeziehung in den Klimaschutz / Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Schiene siehe Seite 28