Pressemitteilung
22.07.2021
VCD: Radverkehr in Freising verbessern!
Der Kreisverband des VCD – Verkehrsclub Deutschland –der für die Landkreise Freising, Erding und Dachau zuständig ist, hatte am vergangenen Montag seine Jahreshauptversammlung im Freisinger “Haus der Vereine”. Dabei hielt Prof. Dr. Andreas Kagermeier, einer der Aktiven des Bürgerbegehrens Radverkehr in Freising, einen Vortrag zur aktuell laufenden Initiative eines Radentscheids in der Stadt Freising.
Die derzeitige Situation schilderte Kagermeier “Radfahren in Freising, eine unendliche (Frust-) Geschichte”. Mit ansehnlichen Fotos zeigte er auf, wie unzureichend die Bahnunterführungen für den Radverkehr sind. Trotz jahrzehntelanger Diskussionen hat sich hier bislang noch nichts bewegt. Er wies auf den sehr nachlässig umgesetzten Winterdienst auf Radwegen hin, sowie auf etliche weitere kritische Stellen. Bei einer kürzlich vorgelegten bundesweiten Bewertung der Situation des Radverkehrs wurde Freising nur mit der Schulnote 4,1 bewertet. Im bundesweiten Vergleich mit insgesamt 415 Mittelstädten belegt Freising gerade einmal Platz 302. Auch im Vergleich mit bayerischen Mittelstädten rangiert Freising im unteren Viertel mit Platz 38 von 49. Erding landete hier immerhin auf Platz 16, Dachau auf Platz 13.
Kagermeier weiter: “Es gab in den vergangenen Jahren nur wenige konkrete Verbesserungen bei der Radinfrastruktur. In Kürze wird die Westtangente eröffnet, und was ist mit dem Radverkehr?” Zwar wurden Fahrradstraßen eingerichtet, in der Alten Poststraße, in der Kulturstraße und in der Schwabenau, sowie drei Grün-Pfeile für Rechtsabbieger. “Der richtig große Wurf ist aber noch nicht erfolgt!” Darum werden weiterhin Unterschriften in der Stadt Freising für das Bürgerbegehren gesammelt. Sein Appell, wer wahlberechtigt in der Stadt Freising ist, möge sich bitte in die Unterschriftenlisten eintragen.
Wichtig sei eine hohe Qualität bei Radwegen, ein durchgängiges Radverkehrsnetz, das alle Stadtteile und Ortsteile miteinander verbindet, sowie eine bessere Gestaltung, insbesondere an Kreuzungen und Einmündungen, um die Sicherheit zu erhöhen. Außerdem sollten mehr gute Fahrradabstellmöglichkeiten geschaffen werden. Nur bei konsequenter und zielstrebiger Vorgehensweise könne der Radverkehr seine positiven Auswirkungen zum Klimaschutz, zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und für mehr Lebensqualität auch erfüllen.
Bei der anschließenden Jahreshauptversammlung – die coronabedingt erst jetzt im Juli, anstatt vergangenen November stattfand, wurde Kreisvorsitzender Alfred Schreiber einstimmig wiedergewählt. Bernhard Sturm, bisher als Beisitzer bereits im Vorstand, wurde ebenfalls einstimmig zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. In ihren Ämtern bestätigt wurden Karl Auerswald und Jürgen Maguhn. Neuer Schatzmeister ist Andreas Kagermeier, nachdem Susanne Heinrich nicht wieder kandidierte. Alfred Schreiber bedankte sich ausdrücklich bei ihr für die jahrelange ausgezeichnete Kassenführung, was auch die beiden Kassenprüfer Christian Magerl und Ulrich Kias bestätigten konnten. Neu in den Vorstand gewählt wurde Vilmar Eggerstorfer, der bereits bisher im VCD zum Radverkehr aktiv war.
Mit einem Ausblick und dem Wunsch, den Radverkehr wirksam voranzubringen und den ÖPNV auszubauen sowie den weiteren Ausbau von Straßen zu stoppen, wie die Verbreiterung der Freisinger Schlüterbrücke, die Nordumfahrung Erding und die B15neu, schloss die Veranstaltung. Zuvor berichtete Christian Magerl noch über die momentane Situation zur 3. Startbahn. Kreisvorsitzender Schreiber abschließend: “Ministerpräsident Söder sagte anlässlich der Hochwasserkatastrophe, man müsse künftig mehr für den Klimaschutz tun. Da kann er ja gleich mal mit der 3.Startbahn anfangen, die aus Klimasicht verheerend wäre, also dieses längst überholte Großprojekt jetzt endlich endgültig aufgeben!”