Pressemitteilung
Erding, 16.3.07
VCD fordert internationale Kerosinsteuer
Tickets sollten an den Klimakosten orientiert sein
Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) hat die derzeit in Potsdam tagenden Umweltminister der G-8-Staaten aufgefordert, die Einführung einer internationalen Kerosinsteuer als eine konkrete Maßnahme für mehr Klimaschutz voranzutreiben. Die CO2-Emissionen aus dem Flugverkehr seien seit 1990 weltweit um über 80 Prozent angestiegen. Nach Angaben des Weltklimarats IPCC trage der Luftverkehr heute mit 3,5 Prozent zur globalen Erwärmung bei; die Wirkung sei aber in luftiger Höhe dreimal größer als am Boden und müsse mit dem Faktor 3 vervielfacht werden. Trotzdem gäbe es international noch immer keinerlei Bemühungen, diese klimaschädliche Entwicklung einzudämmen, kritisierte der VCD.
Alfred Schreiber, Kreisvorsitzender des VCD Erding/Freising: “Die Auswirkungen des zunehmenden Flugverkehrs auf das Klima sind verheerend. Es ist unbegreiflich, warum Flugzeuge trotzdem noch immer steuerfrei um die Welt fliegen dürfen. Wenn die G-8-Staaten ihrer Verantwortung für den Klimawandel gerecht werden wollen, dann gehört die internationale Kerosinsteuer dringend auf die Tagesordnung des im Juni stattfindenden Gipfeltreffens in Heiligendamm. Es liegt in den Händen der Umweltminister, dafür jetzt ein Signal zu setzen.”
Durch eine Besteuerung von Kerosin würden Anreize für Fluggesellschaften geschaffen, sparsamere Flugzeuge zu bauen. Gleichzeitig würde eine an den Klimakosten orientierte Verteuerung von Flugtickets den Boom sogenannter Billigflieger bremsen. Doris Kraeker, 2. Vorsitzende des VCD Erding/ Freising, rechnet vor: “Inzwischen ist der Flughafen München zum drittgrößten Billigflughafen Deutschlands verkommen. Hier ist das Missverhältnis zwischen den Kosten, die für den Flug anfallen, und den schädlichen Folgen für das Klima noch gravierendet”. Ein einziger Flug nach Fernost erzeuge ähnlich viel CO2 wie der Jahresverbrauch bei einem Auto.