Fernbahn-Anschluss für den Flughafen München
– ein neues “Milliardengrab”?
Forderungen nach einem Fernbahnanschluss für den Münchner Flughafen gibt es schon länger. Der Vorschlag, von der Bahnstrecke Nürnberg-Ingolstadt-München südlich von Reichertshausen (über Allershausen/Kranzberg) eine Abzweigung zum Flughafen zu schaffen, ist nach Ansicht des VCD zu wenig bedacht und wäre sogar sehr schädlich.
Nach einer vorsichtigen Schätzung werden von den Planern für solch eine neue Trasse rund fünf Milliarden Euro angegeben – der VCD warnt eindringlich vor einem neuen “Milliardengrab” in Bayern. Auch bei der Zweiten Stammstrecke in München waren anfangs gerade einmal etwas über drei Milliarden Euro veranschlagt worden, inzwischen hat sich dieses Prestigeprojekt “in ein Fass ohne Boden” verwandelt, belaufen sich die tatsächlichen Kosten auf mittlerweile über sieben Milliarden Euro. Der VCD hatte seinerzeit – leider erfolglos – wiederholt vor einem finanziellen Desaster gewarnt.
Besonders verheerend wäre jedoch, dass diese erheblichen finanziellen Mittel der Bahn für die wirklich wichtigen Projekte fehlen würden. Stattdessen würde somit in erster Linie ausgerechnet der besonders klimaschädliche Flugverkehr gefördert werden. Auch das erklärte Ziel, die Kurzstreckenflüge damit zu reduzieren, kann so nicht erreicht werden.
Als mehr als zweifelhafter Vorteil bliebe, dass Leute aus Nürnberg künftig über den Flughafen München fliegen könnten, anstelle zum Flughafen Frankfurt fahren zu “müssen”. Letztendlich versuchen dadurch die Flughafen-Gesellschaft (FMG) und die Bayerische Staatsregierung (CSU), durch diese Erweiterung des Einzugsbereiches des Münchner Flughafens das inzwischen völlig überholte Projekt “3.Startbahn” doch noch durchdrücken zu können, quasi “durch die Hintertür”.