Gründung der sog. “Radallianz Bayern” am 21. Oktober 2024 als Begleitgremium zum Bayerischen Radgesetz
Photo: ©BayStMWBV
Runder Tisch zu Radverkehrsthemen auf Landesebene gegründet.
Weiterer Erfolg aufgrund der Initiative “Radentscheid Bayern”
Aus dem von der Initiative „Radentscheid Bayern“ vorgelegten Gesetzesentwurf wurde für das von der Regierungsmehrheit im Bayerischen Landtag im Sommer 2023 verabschiedete Bayerische Radgesetz die Idee der Einrichtung eines Runden Tisches zu Radverkehrsthemen unter dem Namen „Radallianz Bayern“ übernommen.
Auch wenn durch dieses Gremium keine konkrete Evaluierung der Umsetzung des aktuellen Radgesetzes vorgesehen ist, begrüßen wir die Einrichtung des Gremiums als Austauschplattform der relevanten Akteure.
Primäre Zielgruppe sind sicherlich die bayerischen kommunalen Spitzenverbände (Bayerischer Gemeindetag Bayerischer Landkreistag Bayerischer Städtetag) sowie die in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen (AGFK) Bayern zusammen geschlossenen Städte und Gemeinden1) von denen erhofft wird, dass sie das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB) bei der Erreichung des Ziels von 1.500 km neuen Radwegen bis 2030 durch Schaffung von Fahrradinfrastruktur in ihrem jeweiligen kommunalen Wirkungsbereich mit unterstützen. Gleiches gilt für die in der Radallianz vertretenen Staatsministerien für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) und für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF) in deren Wirkungsbereich ebenfalls fahrradrelevante Infrastruktur geschaffen wird.
Wir freuen uns, dass der ADFC und der VCD2) Landesverband Bayern als Träger der Initiative „Radentscheid Bayern“ ebenfalls mit in dem Gremium vertreten sind. Auch wenn wir uns sicherlich etwas konkretere Aufgaben und Befugnisse für dieses Begleitgremium hätten vorstellen können, hoffen wir auf eine produktive Arbeit des Gremiums.
Dabei ist uns ein flexibler und pragmatischer Umgang mit den Standards zur zügigen Umsetzung von Fahrradinfrastruktur im Sinne der Schaffung von durchgängigen Radrouten wichtig. Auch wenn zunächst in manchen Fällen noch nicht gleich von Beginn an der „Goldstandard“ erreicht wird, erscheinen uns unter dem Blickwinkel der durchgängigen Nutzbarkeit im Alltagsverkehr auch Kompromisse in der konkreten Gestaltung vertretbar. Besser z. B. bald eine durchgängig befahrbare Radschnellverbindung von Freising nach Garching – auch wenn an manchen Stellen noch suboptimale pragmatische Lösungen realisiert werden – als noch viele Jahre auf den Vollausbau warten.
Die Radschnellwege in Kopenhagen werden z. B. auch pragmatisch angelegt … aber dafür geht dort fast jedes Jahr eine neue Verbindung “ans Netz”, während in der Metropolregion München seit Jahren geplant wird, ohne dass konkrete Realisierungen zügig voran kommen.
Gleichzeitig erachtet es der VCD als wichtig, dass durch entsprechende Awareness-Kampagnen Schwächen der Fahrradinfrastruktur zumindest teilweise kompensiert werden. Das Miteinander im Verkehr stand ja auch im Mittelpunkt der Freisinger Fahrraddemo im September 2024. Die gegenseitige Achtsamkeit (auch der Radfahrer:innen gegenüber den Fußgänger:innen) ist ein wichtiger Ansatz, um mehr Verkehrssicherheit zu erzielen, auch wenn eben Radfahrer:innen sich oftmals noch den knappen öffentlichen Raum mit den Fußgänger:innen teilen müssen. Mittelfristig ist aber die ausgewogene Einräumung von öffentlichen Verkehrsflächen auch für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer:innen ein zentrales Ziel … und vor dem Hintergrund zunehmender Radfahrerzahlen auch wichtig, um entsprechende Kapazitäten zu schaffen.
Anmerkungen
1) Der Landkreis Freising, sowie die Städte Freising, Moosburg und die Gemeinden Eching, Hallbergmoos und Neufahrn sind ebenfalls Mitglied in der AGFK.
2) Aus dem Landkreis Freising ist Andreas Kagermeier in seiner Rolle als Mitglied im VCD Landesvorstand und früherer stellvertretender Sprecher des Radentscheid Bayern mit in der Radallianz vertreten.
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