Pressemitteilung
Erding, 26.2.08
VCD prüfte Kandidaten bei Verkehrsthemen
Vor der Landratswahl hatte der Verkehrsclub Deutschland (VCD) alle Kandidaten gebeten, Fragen zu ausgewählten Verkehrsthemen zu beantworten. Dabei ergaben sich große Unterschiede bei der Frage, ob die Westtangenten in Freising und Moosburg eine Entlastung vom Verkehr bringen würden. Die 2. Vorsitzende des VCD Erding/Freising/Dachau, Doris Kraeker, bedankte sich ausdrücklich bei allen, die – teilweise sehr ausführlich – ihre Vorstellungen bereitwillig darlegten.
Alle Kandidaten sind sich einig bei einer bedingungslosen Ablehnung einer 3. Startbahn. Christian Magerl verweist auf seinen 20-jährigen Kampf gegen die Zerstörung des Erdinger Mooses durch den Flughafen und seine Folgen. Der Kampf gegen die 3. Startbahn ist für ihn das wichtigste Thema in den nächsten Jahren, was auch Michael Schwaiger von den Freien Wählern bestätigt. Er verspricht, sämtlichen Widerstand zu unterstützen und lehnt ferner die Marzlinger Spange ab. Der CSU-Kandidat Josef Riemensberger möchte nach einer Wahl ebenfalls das Großprojekt verhindern. Er wäre auch bereit, den Vorsitz in der Fluglärmkommission zu übernehmen, die er eindeutiger positionieren will. Hans Neumaier von der SPD erinnert an den Beschluss des Freisinger Kreistages, dass alle politischen und juristischen Möglichkeiten, eine 3. Bahn zu verhindern, ausgeschöpft werden sollen.
Kontrovers beurteilen die Kandidaten – so der VCD – eine mögliche Verringerung des Verkehrs. Als einziger Politiker lehnt Christian Magerl sowohl die Freisinger wie auch die Moosburger Westtangente entschieden ab, da der Entlastungseffekt nur gering sei, wertvolle Landschaft aber zerstört werde. Michael Schwaiger tritt für den Bau der beiden Straßen ein, da er einen Verkehrskollaps bekämpfen will. Riemensberger weist darauf hin, dass Verkehrslenkung und -vermeidung vordringlich seien. Erst nachdem alle Möglichkeiten ausgeschöpft seien, würde er über neue Straßen reden. Die Tangenten in Freising und Moosburg halte er für unverzichtbar. Er vertrete aber auch die These, dass neue Straßen neuen Verkehr anziehen. Neumaier befürwortet ebenfalls beide Umfahrungen und dementiert eine Zunahme des Verkehrs in diesem Fall.
Der VCD befragte die Kandidaten auch zu ihrem Engagement beim Radverkehr. Magerl und Riemensberger nutzen das Fahrrad fast täglich und gehen hier mit gutem Beispiel voran. Beide bekennen sich zur Förderung des Radverkehrs im Landkreis Freising. Magerl spricht sich für einen Ausbau des Radwegenetzes aus und auch Schwaiger will noch mehr Fahrradfreundlichkeit im Landkreis Freising. Er möchte die gesamte Verkehrssituation im Rahmen eines Verkehrskonzeptes erfassen, bevor weitere Erkenntnisse gezogen werden. Riemensberger ist es wichtig, dass sich hier auch die persönliche Situation des Einzelnen zum Radverkehr ändert, und plädiert auch für Fahrradgaragen an Sammelpunkten. Neumaier verweist auf die bisherige Leistung des Landkreises, der für den Radverkehr 300000 € ausgegeben habe.