Pressemitteilung
Freising, 26.4.09
VCD: Einzigartigkeit Freisings herausstellen!
Angesichts der bevorstehenden Abstimmung im Stadtrat über ein Ende des Regionalmarketings ruft der Verkehrsclub Deutschland (VCD) die Besonderheit Freisings in Erinnerung.
Auf dem Freisinger Domberg war bereits im frühen 8. Jahrhundert eine herzogliche Burg (Sitz eines von vier Teilherzogtümern Bayerns). 739 wurde Freising offiziell Sitz eines Bischofs und erlangte als frühmittelalterlicher Bischofssitz und später als Fürstbistum große Bedeutung. Zu ihren sichtbaren Wahrzeichen gehören die Türme des romanischen Doms St. Maria und St. Korbinian, der Barockturm der Stadtpfarrkirche St. Georg und der Turm der Rokoko-Klosterkirche Neustift. Auf dem in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Berg entstand ab 811 das Benediktinerkloster Weihenstephan, von dem nach der Säkularisation 1803 die älteste Brauerei der Welt blieb und sich ein anerkanneter Wissenschafts- und Forschungsstandort entwickelt hat.
In einem Regionalmarketing, das gleichzeitig die Vorzüge des Flughafens und die Besonderheit Erdings bewerben soll, würde die Domstadt ins Hintertreffen geraten. “Bereits jetzt profitiert der Landkreis Erding mehr vom Regionalmarketing, was sich in einem Plus an Übernachtungsgästen von 15 % zeigt. In Freising ist die Zahl der Touristen rückläufig”, so Doris Kraeker, 2. Vorsitzende des VCD Freising/Erding. Das Regionalmarketing sieht es schon als Erfolg an, dass die Zahl der Domführungen gestiegen ist: Nach Meinung des VCD ist dies aber eher eine positive Nachwirkung des Papstbesuchs.
Nach Informationen des VCD ist es einmalig, dass zwei Mitwirkende in einem Regionalmarketing sich gleichzeitig als Partner und als Gegner präsentieren. In Frankfurt ist die Situation völlig anders, da Stadt und Bundesland sich ja für einen Ausbau des Flughafens aussprechen. Folglich verfolgen sie gemeinsame Interessen im Marketing. Ein Nebeneinander von Stadt- und Regionalmarketing, das einige Stadträte befürworten, würde nur für Verwirrung sorgen und sich gegenseitig blockieren.
In Freising ist die Situation völlig anders. Der Flughafen will ungeachtet des Widerstands in Stadt und Umland eine 3. Startbahn durchsetzen, was in Freising zu Überflügen von bis zu 500 Maschinen teilweise in 80 Meter Höhe bedeuten würde. Die FMG-Juristen wischten beim Erörterungsverfahren in Unterschlei0heim die Einwände der Stadt Freising verächtlich vom Tisch.
“Wie will man mit einem solchen unfairen Geschäftspartner gemeinsam zum Wohl der Stadt Freising zusammenarbeiten?”, bilanziert Alfred Schreiber, Vorsitzender des VCD Freising/Erding. Das Fazit könne also nur lauten: Ja zu einem eigenen Stadtmarketing in Freising und Nein zur Airfolgsregion!