Pressemitteilung
Erding, 27.08.09
VCD präzisiert: Auf Radwegen lauern Gefahren!
Radfahrstreifen meist bessere Wahl
Viele Verantwortliche, auch in Verwaltungen, glauben, dass Radwege dazu geeignet sind, Radfahrer vor Unfällen zu schützen. Außerorts, vor allem auf viel befahrenen Bundesstraßen, sind Radwege sicher zu begrüßen. “Innerhalb von Orten – das zeigen wissenschaftliche Untersuchungen – sind Radfahrer auf Radwegen stärker gefährdet als auf Fahrbahnen”, zeigt Doris Kraeker, 2. Vorsitzende des VCD Freising auf.
In der Stadt Freising stellt sich die Situation so dar: Viele Radfahrer beklagen sich, dass sie auf Radwegen von abbiegenden oder aus einer Einfahrt fahrenden Autofahrern geschnitten werden. Die bekannteste Studie zu diesem Problem wurde von der Bundesanstalt für Straßenwesen 1992 herausgegeben und wies als Ergebnis aus, dass das Benutzen von Radwegen an Kreuzungen mit einem bis zu fünffach höheren Risiko verbunden ist. Radfahrer auf Radwegen liegen außerhalb des Sichtfeldes der Autofahrer und werden beim Abbiegen oft übersehen oder erst im letzten Moment bemerkt. Dies führt häufig zu Vollbremsungen oder der Radfahrer muss auf seine Vorfahrt verzichten zugunsten seiner Sicherheit. Der Radfahrer fühlt sich auf Radwegen oft vermeintlich sicherer und achtet bei Einmündungen zu wenig auf Autofahrer. Eine Trennung der Verkehrsteilnehmer könne also keine Lösung sein.
“Radfahrer sollten folglich selber wählen, ob sie auf einem Radweg bleiben wollen oder ob sie lieber auf der Straße fahren möchten. Das Zusatzschild Radfahrer frei unter dem Verkehrsschild für Radwege gibt ihnen die Wahlfreiheit”, erläutert Alfred Schreiber, Vorsitzender des VCD Freising. Auf befahrenen Hauptstraßen bietet sich eine andere Möglichkeit an: Radfahrstreifen, die auf der Straße durch eine Linie von der Fahrbahn abgetrennt sind. So fahren Radfahrer in ihrem eigenen Bereich, werden aber auf der Straße dennoch wahrgenommen.
Der VCD wird die Änderungen der Straßenverkehrsordnung, die den Radverkehr betreffen, in einer Veranstaltung im Oktober vorstellen.