Leserbrief
Freising, 08.12.11
VCD: “Kein Persilschein für Flugverkehr”
Im Leserbrief der SZ möchte die FMG (Flughafen München GmbH) wohl Glauben machen, der Anteil der Klimaauswirkungen des Luftverkehrs liege bei lediglich 2-3 %.
Während die Weltgemeinschaft in Durban um die weltweite Klimapolitik ringt, möchte der VCD einige Punkte in der Diskussion zurechtrücken. Neben CO2 gibt es noch weitere Treibhausgase, die insgesamt aber massive Auswirkungen auf das weltweite Klima haben. Und ein großes Manko im bestehenden Kyoto-Protokoll ist das Inlandsprinzip. Der Umwelt ist es aber egal, unter welcher Flagge Flugzeuge fliegen oder wo Staatsgrenzen verlaufen. Fakt ist, dass der Flugverkehr erhebliche Auswirkungen auf das weltweite Klima hat. Durch Schadstoffe in großen Flughöhen ergeben sich zusätzliche Schädigungen. Die Wissenschaft setzt daher allgemein den Faktor 2,7 für die Klimarelevanz an – heißt im Klartext, in großen Höhen wirken sich diese Schadstoffe fast dreimal so schlimm aus, wie vergleichbare Schadstoffe am Boden. Der Anteil des Flugverkehrs am globalen Treibhauseffekt wird mittlerweile auf mindestens 9 % geschätzt. Und dennoch wird Kerosin immer noch nicht besteuert. Dies führt zu erheblichen Umweltbelastungen, gleichzeitig aber auch zu enormen Wettbewerbsverzerrungen. Aus Umweltgründen ist ein weiteres massives Wachstum des Flugverkehrs verheerend!
Alfred Schreiber
Verkehrsclub Deutschland (VCD)