VCD Freising: Freisings Bahnlinien erreichen die letzten Plätze im BEG-Ranking
Freising, 13.04.2025
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat kürzlich das Ranking zur Servicequalität im bayerischen Regionalverkehr für das Jahr 2024 veröffentlicht. Der VCD Freising hat die Zahlen für den Landkreis analysiert. Die Freisinger Bahnlinien belegen dabei die drei letzten Plätze des Rankings: Der Donau-Isar-Express und die Linien des „Expressverkehr Ostbayern“.
Der Donau-Isar-Express verbindet München mit Landshut, Plattling und Passau. Die Linie erreicht im Jahr 2024 nur -8,59 Punkte und verschlechtert sich damit gegenüber dem Vorjahr deutlich (2023: -7,88). Mängel gibt es laut BEG bei der Sauberkeit, dem Zustand der Toiletten und der Fahrgastinformation. Ein Blick auf die Entwicklung der Servicequalität zeigt den Abwärtstrend besonders deutlich: Der Donau-Isar-Express erreichte 2020 noch einen Wert von +38,72 Punkten – heute liegt er bei -8,59. Damit verlor die Verbindung in nur zwei Jahren mehr als 45 Punkte im Service-Ranking der BEG.
Noch schlechter schneiden zwei Linien aus dem früheren Netz „Alex“ ab: Der RE 2 (München – Hof, jetzt „Expressverkehr Ostbayern Los 1“) landet mit -30,00 Punkten auf dem letzten Platz im bayernweiten Vergleich. Der RE 25 (München – Prag, jetzt „Los 2“) belegt mit -24,71 Punkten Platz 30 von 31.
„Das sind katastrophale Zustände“, sagt Prof. Andreas Kagermeier vom VCD Freising. „Wer in Freising wohnt und auf die Bahn angewiesen ist, verliert täglich Zeit – und oft auch die Geduld.“
Auch bei der Pünktlichkeit gibt es große Defizite. Der RE 2 war 2023 mit einer Quote von nur 64,3 % der unpünktlichste Zug in ganz Bayern. Der Donau-Isar-Express kam auf 76,6 %. Zum Vergleich: Der bayernweite Durchschnitt lag bei 87 %.
„Ich pendle fast täglich nach München – und weiß, wie frustrierend die Situation ist“, sagt Emilia Kirner vom Vorstand des VCD Freising. „Verspätungen, Zugausfälle und volle Züge gehören leider zum Alltag. Wer auf die Bahn angewiesen ist, braucht Verlässlichkeit. Doch genau die fehlt im Moment.“
Der VCD Freising fordert von der Staatsregierung mehr Investitionen in die Infrastruktur, mehr Personal im Bahnbetrieb und eine bessere Abstimmung von Bauarbeiten. Nur so kann der Schienenverkehr in der Region wieder zu einer echten Alternative werden. Mittelfristig führt an einem vier-gleisigen Ausbau zwischen München und Freising, sowie an einem durchgängigen 2-gleisigen Ausbau zwischen Landshut und Plattling kein Weg vorbei, um das Aufschaukeln von Verspätungen – weil der Regionalverkehr mal wieder hinter der S-Bahn „herzuckeln“ muss, kein Weg vorbei, meint der VCD.