A 94 so schlimm wie befürchtet

Verfehlte Verkehrspolitik: A 94 so schlimm wie befürchtet

Seit 01.10.2019 rollt jetzt der Verkehr auf dem neu eröffneten Abschnitt Pastetten-Heldenstein der A 94 München-Passau. Und es ist – genauso schlimm wie befürchtet und jahrelang vom Widerstand prophezeit – manche sagen sogar “es ist noch viel schlimmer, das hätten wir uns nie träumen lassen!

Jetzt eilen CSU-Politiker bis hin zum bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder aufgeregt zu den Anwohnern und “suchen nach Lösungen”, wie ein Tempolimit von 120 … Dabei waren es genau diese Politiker, die jahrelang den Bau durch das Isental favorisiert und durchgesetzt haben!

Seit den 1970er Jahren gab es einen breiten Widerstand gegen das Vorhaben, die Autobahn A 94 München-Passau durch das reizvolle und schützenswerte Isental auf der “Trasse Dorfen” zu bauen. Leider scheiterte letztendlich der Widerstand – politisch am Starrsinn der Bayerischen Staatsregierung, juristisch im November 2011 vor den Gerichten. Somit war der Widerstand seit 2012 beendet.

Es fand damit nicht nur eine ungeheure Zerstörung von Natur und Landschaft statt, auch aus finanzieller und verkehrstechnischer Hinsicht wäre die “Trasse Haag” deutlich besser gewesen. Die zahlreichen Brückenbauwerke und massiven nötigen Erdbewegungen bei der Trassenführung durch das Isental verteuerten die Baumaßnahme unnötig, auf der Trasse Haag hätte die Strecke deutlich kostengünstiger und schneller gebaut werden können.

Dabei hätte die sehr unfallträchtige B 12 über die “Trasse Haag” wesentlich schneller entschärft werden können.

Weitere Informationen über den jahrelangen Widerstand: Aktionsgemeinschaft gegen die A 94.

Seit der A 94-Eröffnung im Oktober 2019 “laufen die Anwohner Sturm”, es hat sich angesichts des unerträglichen Lärms neuer Widerstand gebildet. Auch hat sich die Fahrzeit nach München verlängert, denn tagtäglich staut sich jetzt der Autoverkehr vor München.

A94 Isentalautobahn: Biermösl Blosn - alphorn
Biermösl Blosn mit Alphorn auf einer widerstands-Kundgebung gegen die Isentalautobahn

Zusätzlich stöhnen die Dörfer in Autobahnnähe über massiven Durchgangsverkehr durch die Ortschaften – dabei ist ihnen jahrelang eine “Entlastung” versprochen worden.

Es droht dem Landkreis Erding nunmehr sogar noch eine weitere Autobahn im Osten, die sogenannte “B 15 neu” … und Dorfen bekäme dann ein richtiges “Autobahnkreuz”, wo der Schall das gesamte Isental an 365 Tagen im Jahr dann wirklich vollständig beschallt …

Herzlichen Glückwunsch! Der VCD lehnt den Weiterbau der B 15n südlich der A 92 (Landshut-Rosenheim) entschieden ab!

Pressemitteilung des VCD Landesverband Bayern anlässlich der feierlichen Eröffnung der A 94:
VCD PM 17/2019 vom 30.09.2019 – Heute ist ein trauriger Tag