PM132 ÖPNV-Ausbau ist das Gebot der Stunde

Pressemitteilung

Erding, 27.08.18

“ÖPNV-Ausbau ist das Gebot der Stunde”

VCD spricht sich für einen deutlichen Ausbau der Buslinie 501 aus

Die Gemeinden Wartenberg und Langenpreisung möchten eine bessere ÖPNV-Anbindung mit der MVV-Buslinie 501 und sind sogar bereit, dafür finanzielle Mittel aufzuwenden. “Umso unverständlicher für den VCD (Verkehrsclub Deutschland) die ablehnende Haltung anderer beteiligter Landkreisgemeinden und des Landkreises”, so VCD-Kreisvorsitzender Alfred Schreiber.

So treten die Gemeinden Wartenberg und Langenpreising für eine Erweiterung bis abends 23 Uhr ein, ebenso sollen die teilweise derzeit noch bestehenden Lücken im Fahrplan geschlossen werden, sprich künftig eine stündliche Verbindung. Die Linie 501 fährt auf der Strecke Erding-Langengeisling-Fraunberg-Wartenberg-Langenpreising-Moosburg. Neben der Anbindung an die Kreisstadt Erding besteht mit der Buslinie auch eine Verbindung zum Moosburger Bahnhof, wo mit nur 35 Minuten gute Zugverbindungen nach München bestehen. Diese Züge benutzen viele Pendler; derzeit fahren die Leute aber noch überwiegend mit dem Auto nach Moosburg.

Zusätzlich gibt es ab Moosburg aber auch einen Zuganschluss weiter nach Landshut, und damit auch darüber hinaus nach Passau bzw. Regensburg/Nürnberg und dadurch weitere deutschlandweite Anschlüsse. Für Kinderkrankenhaus, Landgericht, ärztliche Notdienste usw. ist vielfach Landshut und nicht München für den Landkreis Erding zuständig, ohne aber über eine entsprechende ÖPNV-Anbidung zu verfügen. Der Erdinger Ringschluss wird wohl nicht vor 2028 fertig sein, die derzeitige Buslinie 511 Erding-Freising ist lediglich eine Grundversorgung für Schüler. Mit dem Ausbau der Linie 501 hätten Stadt und Landkreis Erding einen guten Anschluss zu den Zügen, ohne extra Umwege über München fahren zu müssen.

Mit einem Ausbau der Linie 501 könnte die Stadt Erding “ganz nebenbei” – also mit minimalem Aufwand und sehr geringen Kosten – die ÖPNV-Anbindung für Langengeisling deutlich verbessern. Obwohl Langengeisling offiziell zur Stadt Erding gehört, fährt derzeit abends um 20:50 Uhr nur noch das Ruftaxi 5010 ab dem Erdinger Bahnhof, lediglich Freitag- und Samstag-Abend gibt es momentan noch ein Ruftaxi um 22:50 Uhr ab Erding. Wogegen in andere Erdinger Stadtteile mit der Linie 550 der Bus abends bereits jetzt bis 23 Uhr fährt.

Stadt und Landkreis Erding setzen viel zu sehr einseitig auf den Ausbau von Straßen“, so Alfred Schreiber weiter. “Während alle anderen Landkreise im MVV-Bereich derzeit ihre Bussysteme massiv ausbauen, legt der Landkreis Erding sein Hauptaugenmerk offensichtlich auf eine Streichung von wenig genutzten Fahrten, und möchte überdies die Kosten teilweise auf die Gemeinden verlagern“. Laut “Bayerischem ÖPNV-Gesetz” sind als Aufgabenträger die Landkreise und kreisfreien Städte benannt. Somit ist es nicht Aufgabe von Gemeinden, einzelne landkreisweite Buslinien zu finanzieren, sondern es ist die Aufgabe des Landkreises (selbstverständlich ausgenommen reine Ortsverkehre oder Linien für eine einzelne Gemeinde).

Erding ist neuerdings als “Oberzentrum” eingestuft. Diese höhere Klassifizierung bringt einige Vorteile, hat aber auch Verpflichtungen, ergänzt der VCD. So ist im Landesentwicklungsprogramm (LEP) vorgesehen, dass zwischen einem Oberzentrum und einem Mittelzentrum (z. B. Moosburg und Dorfen-Taufkirchen) mindestens eine stündliche ÖPNV-Verbindung zu erfolgen hat, so der VCD. Zeitliche Lücken von zwei Stunden und mehr auf den Linien 501 (Erding-Moosburg) und 562 (Erding-Taufkirchen) sind an Anachronismus. “Es ist schlichtweg nicht Aufgabe einzelner Gemeinden, solche überörtlichen landkreisweiten Linien zu finanzieren, sondern Aufgabe des Landkreises. Und dies ist inzwischen bayernweit so üblich, der Landkreis Erding gilt unter Verkehrsexperten inzwischen ‘als Exot’, droht die Entwicklung zu verpassen“, fügt Schreiber hinzu.

Der masive Ausbau der Bussysteme in allen anderen MVV-Landkreisen hat das Ziel, die Verkehrsprobleme wirksam anzugehen. “Sind es nur schöne Sonntagsreden vom Landkreis Erding und der CSU, wenn vom ÖPNV-Ausbau gesprochen wird, tatsächlich aber dann Verbesserungen abgelehnt werden und sogar teilweise das Angebot wieder zusammengestrichen wird?