PM143 Mobilitätskonzept Stadt Freising
Pressemitteilung
Freising, 03.12.2019
Umsetzung Mobilitätskonzept der Stadt Freising
Kürzlich fand vom Kreisverband des VCD (Verkehrsclub Deutschland) die Jahreshauptversammlung im Alten Gefängnis in Freising statt. Dabei hielt Florian Seiderer von der Freisinger Stadtverwaltung einen Vortrag “Umsetzung des Mobilitätskonzeptes der Stadt Freising”.
Der VCD-Kreisverband umfasst die Landkreise Freising, Erding und Dachau. Über die zahlreichen Aktivitäten des vergangenen Jahres berichtete Kreisvorsitzender Alfred Schreiber. Es gab viele Aktivtäten zum Radverkehr, zum ÖPNV, in Sachen Bahn und zum Flugverkehr. Stellvertretender Kreisvorsitzender Michael Grindmayer berichtete über die enorme Lärmbelastung der kürzlich eröffneten A 94 durch das Isental – nach jahrelangem Widerstand hätten sich leider die seinerzeitigen Befürchtungen bestätigt. Grindmayer wies darauf hin, dass der im Landkreis Erding immer noch favorisierte Ausbau von Straßen weder die Verkehrsproblematik löse, noch aus Sicht des Klimaschutzes akzeptabel sei.
Die Jahreshauptversammlung selbst verlief insgesamt recht unspektakulär – im Rahmen einer turnusmäßigen Nachwahl wurden die beiden Beisitzer Bernhard Sturm aus Dachau und Karl Auerswald aus Freising einstimmig wiedergewählt. Ebenfalls einstimmig bestätigt wurden die beiden Kassenprüfer Christian Magerl und Ulrich Kias.
Vorab hielt Florian Seiderer einen Vortrag, indem er die Planungen und den aktuellen Stand des Mobilitätskonzepts der Stadt Freising vorstellte. Er zeigte dabei auch den Modal Split auf, also die Wahl des Verkehrsmittels, für die in der Stadt Freising wohnenden Personen. Sehr positiv aufgenommen wurde der bereits jetzt recht gute Anteil des Radverkehrs in Freising, der schon in die Richtung geht wie bei so renommierten Universitätstädten wie Münster und Tübingen.
Der Radverkehrsanteil ist dabei in der Stadt Freising noch weiter ausbaubar. Bemängelt wurde von einem Teilnehmer, dass es am Freisinger Bahnhof zu wenige und in der Qualität nicht ausreichende Fahrradabstellanlagen gebe. Es gebe in Freising bei vielen Leuten ein “Bahnhofsradl”, weil das normale “gute” Fahrrad dort nicht sicher abgestellt werden könne. Als Beispiel wurde Dachau genannt, wo am Bahnhof extra ein Parkhaus für Radfahrer gebaut worden ist, um Fahrräder sicher abstellen zu können.
Seiderer zeigte die Planungen der Stadtverwaltung kurz auf – wie auch auf dem “Runden Radltisch” vorgestellt, möchte die Stadt wichtige Radrouten innerhalb der Stadt Freising herstellen. Priorität habe zuerst die Verbindung Attaching-Lerchenfeld-Altstadt-Weihenstephan; weitere durchgängige Radrouten sollten unbedingt folgen. Auch möchte die Stadt Freising den ÖPNV weiter ausbauen sowie die Situation für Fußgänger verbessern. Bisher sind schon etliche Verbesserungen für Radfahrer erreicht worden, auch seien etliche Einbahnstraßen in Gegengenrichtung für Radfahrer bereits freigegeben worden. Seiderer berichtete außerdem, Freising sei als einer von zwei Bahnhöfen in Bayern als “Zukunftsbahnhof 2020” von der Deutschen Bahn aufgenommen worden, mit dem Ziel den Freisinger Bahnhof weiter aufzuwerten.
Stark kritisiert wurden die “Bettelampeln” in der Stadt Freising, also die extra nötige Anforderung durch Fußgänger – es könne nicht sein, den Autoverkehr einseitig zu bevorzugen. Auch “erkennen” viele Ampeln im Stadtgebiet schlicht und einfach Radfahrer nicht, und schalteten nicht um.
Christian Magerl, Sprecher des Aktionsbündnisses AufgeMUCkt, sprach das Thema 3. Startbahn an – der Widerstand ist ungebrochen, es sei unbedingt nötig, dieses unnötige und für die Stadt Freising verheerende Großprojekt endgültig zu stoppen.