PM55 Verkehrsclub spricht sich gegen Nordumfahrung aus

Pressemitteilung

Erding, 26.04.10

VCD: Nachteile überwiegen

Verkehrsclub spricht sich gegen die aktuelle Nordumfahrung aus

Nach reiflicher Überlegung hat sich der VCD Erding/Freising/Dachau dafür entschieden, die geplante Trasse der Nordumfahrung abzulehnen. Im Kreisausschuss wurden, obwohl sie die stärksten negativen Folgen für die Natur hätten, die Südtrassen bevorzugt, da sie die größte Entlastung für Erding versprechen würden. Tatsächlich werde sich die Zahl der Fahrzeuge in der Anton-Bruckner-Str. nur um 4000 verringern. “Eine spürbare Verringerung des Verkehrs wird durch diese Straße nicht erreicht”, so Doris Kraeker, 2. Vorsitzende des VCD Erding.

Der Preis dafür ist dem Umweltverband zu hoch: Die Menschen in Langengeisling würden über Gebühr belastet und wertvolle Natur gehe trotz Ausgleichs unwiederbringlich verloren. Im Umkreis des Flughafens müsse jede Bebauung genau abgewogen werden. Die Leidtragenden dieser Trassen würden u.a. die Bürger von Langengeisling sein, aber auch von Grünbach, während es fast keine Gewinner geben würde. Im Gegenteil – die neue Trasse würde eine Sogwirkung entfalten und Verkehr erst zusätzlich anziehen; Leidtragende wären dabei vor allem Anwohner in den Gemeinden Bockhorn, Fraunberg und Berglern. Die benötigten 30-45 Millionen € seien keine lohnende Investition.

Kritisch sieht der VCD das Zahlenmaterial, das der Nordumfahrung zugrunde liegt. Die Planer gingen von einem Bau einer 3. Startbahn, einer Fertigstellung der A 94 und einer 4-spurigen FTO aus. “Es gibt keinerlei Berechnungen und Überlegungen , um wie viele Fahrzeuge sich dann der Verkehr reduzieren würde”, so Alfred Schreiber, Kreisvorsitzender des VCD. Der Landkreis Erding lehnt eine 3. Startbahn ja vehement ab und sollte daher auf eine Verkehrsprognose ohne diese einfordern. Die jetzt vorgestellten Planungen der Nordumfahrung stellen in erster Linie eine Erschließung des Flughafens dar, mit der geplanten Ausbau-Maßnahme einer 3. Startbahn.

Alternativ könnte sich der Verkehrsclub eher eine Trasse entlang einem S-Bahn-Ringschluss vorstellen. Damit wären Eingriffe in Natur und Landschaft deutlich geringer, außerdem könnten durch geeignete Lärmschutzmaßnahmen die Belastungen für die betroffenen Anwohner minimiert werden. Die derzeitigen Planungen betrachtet der VCD als unausgegoren. Ziel sollte auf jeden Fall sein, tatsächliche Verbesserungen zu erreichen und nicht nur minimale Verbesserungen mit gleichzeitig massiven Nachteilen und Verschlechterungen.