PM58 Vorfahrt für Radfahrer
Pressemitteilung
Freising, 16.08.10
“Vorfahrt für Radfahrer”
VCD stellt verschiedene Maßnahmen vor
Doris Kraeker, Sonja Ziesak, Alfred Schreiber, Dr. Michael Stanglmaier und Vilmar Eggerstorfer vom VCD-Kreisverband (Verkehrsclub Deutschland) trafen sich vor einigen Tagen in Freising. Die Aktiven tauschten sich über den Stand der Dinge zum Thema Radfahren im Alltag und aktuelle Aktionen zur weiteren Förderung aus.
VCD-Kreisvorsitzender Alfred Schreiber “Das Fahrrad wird häufig eingesetzt für die Freizeit und Tourismus, in erster Linie aber sollte es als gleichberechtigtes Verkehrsmittel im Alltag betrachtet werden. Hierzu ist notwendig, den Radverkehr weiter zu fördern, ihn attraktiver und sicherer zu machen“. Es sei nicht das Ziel, innerhalb von Ortschaften neue kostenintensive Radwege zu bauen, so Schreiber weiter. Vielfach seien insbesondere dann die Schnittstellen schlimme Unfallschwerpunkte. Stattdessen gehe es darum, die Rahmenbedingungen für den Radverkehr zu verbessern. Angefangen von mehr und besseren Radabstellmöglichkeiten, Schaffung von Radrouten, Verbesserung der Wegweisung und von Übergangsstellen, sowie der Beseitigung von Unfallschwerpunkten bis hin zu einer durchdachten Öffentlichkeitsarbeit für den Radverkehr.
Auch eine Fahrradstellplatzsatzung sei eine überaus sinnvolle Maßnahme, den Radverkehr voranzubringen. Beispielsweise Neufahrn im Landkreis Freising, aber auch die Stadt Landshut verfügen bereits über eine solche Satzung. Damit sollen bereits im Planungsstadium neben Autostellplätzen auch qualitativ gute Fahrrad-Abstellanlagen im öffentlichen Raum und beim Geschoßwohnungsbau errichtet werden. Zahlreiche Städte, die mit einem Ausbau des Radverkehrs ernst machten, konnten nicht nur die Kosten für die Stadt senken, sondern letztendlich auch das Verkehrsaufkommen positiv beeinflussen. Damit verbunden sind dann auch Reduzierung von Lärm und Abgasen in der Stadt und eine Steigerung der Lebensqualität.
Um die Situation für Radfahrer zu verbessern werden in Freising, Erding und Moosburg schon seit einiger Zeit diverse Gespräche mit den Stadtverwaltungen geführt. In Freising wird die Verbesserung der Schulweganbindung angestrebt. In Erding wurde ein Mehrpunkte-Antrag über Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs dem Stadtrat vorgestellt.
Besonders viele Aktionen zum Radverkehr gibt es jedoch in Moosburg. Dort wurde vor zwei Jahren auf Initiative des Moosburger Umweltreferenten Dr. Michael Stanglmaier der Arbeitskreis “FahrRad(!)Stadt Moosburg” gegründet, in dem sich neben VCD, ADFC, Stadtteilauto und BN auch die Moosburger Solarfreunde, Altstadtförderer und die Marketinggenossenschaft engagieren. Schwerpunkt ist in Moosburg derzeit die vom Klimabündnis ins Leben gerufene Aktion Stadtradeln (www.stadtradeln.de). Dort sind vom 19.09. bis zum 09.10.2010 die Stadt- und Kreisräte sowie Bürger und Bürgerinnen eingeladen, für den Klimaschutz und ihre Stadt Rad zu fahren. Umrahmt wird “Stadtradeln” in Moosburg von einem umfangreichen Begleitprogramm incl. Radexkursionen und Vorträgen. Beim Stadtradeln geht es darum, innerhalb des Aktionszeitraums beruflich und privat möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen, vorzugsweise durch bekannte Personen des öffentlichen Lebens. “Stadtradeln” dient der überregionalen Förderung des Null-Emissions-Fahrzeugs Fahrrad im Straßenverkehr.
Das Fahrrad als Verkehrsmittel stärkt die Innenstädte und trägt zu deren Attraktivität bei. “Eigentlich sollten die Geschäftsleute der Innenstädte die stärksten Förderer des Radverkehrs sein”, so Schreiber. “Schließlich wird bei einer Steigerung des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen mehr in der eigenen Stadt eingekauft, sprich es erfolgt eine zunehmende Bindung von Kaufkraft. Der Radverkehr bietet erhebliche Potentiale zur Verkehrsbewältigung, die nach Ansicht des VCD auch genutzt werden sollten“.